Im Jahr 2009 hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ein Programm zur Förderung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung in Sachsen begründet. Mit der wissenschaftlichen Begutachtung der Projekte ist die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig betraut. Das in diesem Rahmen geförderte Projekt "Die anthropologische Differenz" stellt im Akademie-Kolloquium am 22. November 2013 seine Arbeit vor.
Die anthropologische Differenz
Prof. Dr. Andrea Kern:
„Die Quelle der Vernunft – Natur oder Erziehung?“
Dr. des. Christian Kietzmann:
„Evolution der Kooperation?“
Das im April 2012 angelaufene, vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanzierte Forschungsprojekt „Die anthropologische Differenz“ widmet sich der Frage nach dem Unterschied des Menschen von den anderen Tieren. Philosophen und Entwicklungspsychologen ergründen gemeinsam, welchen Sinn die Behauptung eines solches Unterschieds haben kann und wo der Unterschied zu verorten ist.
Philosophen haben immer wieder behauptet, dass es einen solchen grundlegenden Unterschied gibt. So wurde vorgeschlagen, der Mensch unterscheide sich dadurch vom Tier, dass er allein ein sprachfähiges, vernünftiges, kulturelles, politisches oder moralisches Wesen sei. Die empirische Forschung hat das jedoch zunehmend in Frage gestellt, indem sie auf Analogien zu all diesen Fähigkeiten bei anderen Tierarten hinwies. Das setzt jedoch voraus, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier eine bestimmte Form annimmt: die einer besonderen Fähigkeit neben anderen. Und das ist nicht selbstverständlich: Man kann die traditionelle Behauptung auch so verstehen, dass der Mensch sich von anderen Tieren nicht dadurch unterscheidet, welche Fähigkeiten er hat, sondern wie er sie hat.
Vorträge von Andrea Kern und Christian Kietzmann geben Einblick in die Arbeit des Projekts.