Veranstalter
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
In Zusammenarbeit mit
Universität Basel, Juristische Fakultät,
Universität Leipzig, Juristenfakultät,
Universität Leipzig, Institut für Philosophie
Mit freundlicher Unterstützung der VolkswagenStiftung
Ort
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Karl-Tauchnitz-Straße 1
04107 Leipzig
Die Abendvorträge finden im Vortragssaal der Universitätsbibliothek Albertina statt.
Kontakt
Universität Leipzig
Juristenfakultät
Dr. Benno Zabel
Tel.: +49 341 9735-264
zabel@rz.uni-leipzig.de
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Sekretariat
Elke Kotthoff
Tel.: +49 341 71153-13
sekretariat@saw-leipzig.de
Programm
Donnerstag, 19.7.2012
Moderation: Pirmin Stekeler-Weithofer
14:00 – 15:20 Uhr
Benno Zabel (Leipzig):
Freie Praxisformen und rechtliche Institutionen
Christian Schmidt (Leipzig):
Das Recht der Geschichte
15:35 – 16:55 Uhr
Giacomo Rinaldi (Urbino):
Hegel und das moderne Verständnis der Person
Stephan Stübinger (Bonn):
Hegel und das moderne Verständnis der Person im Recht
17:10 – 18:30 Uhr
Wolfgang Schild (Bielefeld) / Diethelm Klesczewski (Leipzig) / Katrin Gierhake (Bonn):
Sozialkontrolle, Rechtspflege und Sanktionierung
Programmänderung: Aus organisatorischen Gründen mussten die Panels am Donnerstag, 17:10 – 18:30 Uhr, und am Samstag, 9:00 – 10:20 Uhr, untereinander getauscht und leicht verändert werden.
Gemeinsames Abendessen
Freitag, 20.7.2012
Moderation: Kurt Seelmann
9:00 – 10:20 Uhr
Günter Dux (Freiburg i. Br.) / Pirmin Stekeler-Weithofer (Leipzig):
Radikale Historisierung
10:35 – 11:55 Uhr
Kenneth Westphal (Norwich) / Michael Kahlo (Leipzig):
Autonomie und Freiheit
Daniela Demko (Basel):
Autonomie in den Life Sciences und Hegels Institutionenlehre
12:00 – 13:30 Uhr Mittagspause
13:30 – 14:50 Uhr
Heikki Ikäheimo (Sydney) / Carla De Pascale (Bologna):
Fichte's Struggle With 'Recognition'
15:05 – 16:25 Uhr
Ludwig Siep (Münster):
Freiheit, soziale Identität und Natur in Hegels praktischer Philosophie
Stephan Kirste (Salzburg):
Hegel und der postnationale Verfassungsstaat
19:30 – 21:00 Uhr Uhr Abendvortrag
im Vortragssaal der Universitätsbibliothek Albertina
Sebastian Rödl (Leipzig):
Das gemeinsame Wollen
Samstag, 21.7.2012
Moderation: Andrea Kern
9:00 – 11:55 Uhr (mit Pause)
Klaus-Michael Kodalle (Jena):
Spannungen und Gewichtsverlagerungen im Verzeihungsdiskurs des Deutschen Idealismus
Kurt Seelmann (Basel) / Erzsébet Rózsa (Debrecen) / Elisabeth Weisser-Lohmann (Hagen):
Ethische Räume jenseits rechtlicher Institutionen? Gnade, Versöhnung und Verzeihung bei Hegel
Programmänderung: Aus organisatorischen Gründen mussten die Panels am Donnerstag, 17:10 – 18:30 Uhr, und am Samstag, 9:00 – 10:20 Uhr, untereinander getauscht und leicht verändert werden.
12:00 – 13:30 Uhr Mittagspause
Moderation: Benno Zabel
13:30 – 14:50 Uhr
Sabrina Zucca-Soest (Hamburg) / Christoph Enders (Leipzig) / Gerhard Luf (Wien):
Das Recht der Menschenwürde
15:00 – 16:20 Uhr
Walter Jaeschke (Berlin) / Birgit Sandkaulen (Bochum):
"Das Ewige, das gegenwärtig ist" – Metaphysik und Naturrecht
16:30-18:00 Uhr Abschlussvortrag
im Vortragssaal der Universitätsbibliothek Albertina
Klaus Vieweg (Jena):
Die bürgerliche Gesellschaft als 'Verstandesgemeinschaft' – Zur logischen Grundlegung von Hegels praktischer Philosophie
18.00 Ende der Tagung
In der modernen Gesellschaft werden die institutionellen Strukturen, die unser Leben prägen, für den Einzelnen immer undurchsichtiger. Ohne sie würde nichts funktionieren. Zugleich bedarf es der Anerkennung ihrer normativen Ansprüche und Standards. Daher wird Übersichtlichkeit, trotz aller Komplexität des Bereichs des Politischen, der Ökonomie und des Rechts, in einem demokratischen Gemeinwesens notwendiger denn je. Dazu gehört das Wissen um die grundsätzlichen Zusammenhänge und Spannungen zwischen Wohlfahrt, Gleichheit und Freiheit, spezieller auch zwischen menschenwürdiger Subsistenzsicherung, gesetzlicher Rechtspflege und Vertragsfreiheit, nicht zuletzt wo es drum geht, Gründe für aktuelle (Fehl-)Entwicklungen aufzuspüren.
Die Tagung zu „Normativität und Institution“ möchte im Gespräch mit herausragenden Wissenschaftlern aus sieben Ländern vor diesem Hintergrund Hegels Philosophie, besonders in ihrer Kritik an einem ‚natürlichen’ Recht, für die Thematik fruchtbar machen. Diese ist nämlich eine groß angelegte Explikation der Grundformen eines humanen Ethos (zu Deutsch: Sittlichkeit) und darin des Rechts als Voraussetzungen für Freiheit und ein humanes, geistiges, Leben als Person. In der Tradition der Aufklärung und Moderne als Säkularisierungsprozess geht es insgesamt um eine Verweltlichung (Hegel) des Geistes. Neben philosophischen, rechts- und politikwissenschaftlichen Erkenntnisinteressen wird daher auch die Perspektive der Life Sciences Beachtung finden. Dazu soll das Verhältnis von Institution und Normativität aus interdisziplinären Blickwinkeln beleuchtet werden, um das gesamte Spektrum an Funktionszuweisungen und Bedeutungsgehalten in begrifflichen Skizzen einfangen zu können. Wesentliches Ziel der Tagung ist ein klareres Verständnis der Rolle von Institutionen und ihrer normativen Anerkennung für ein personales Leben, samt der Spannungsverhältnis zwischen bloß subjektiver Moral und allgemeinem Recht, das nur als positives, also explizit verschriftlichtes, zu einer selbstbewussten und selbstbestimmten gemeinsamen Ethik führt.