Wann | 30.06.2015 von 16:00 bis 18:00 |
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Wo | Karl-Tauchnitz-Str. 1, 04107 Leipzig |
Name | Klaus Bochmann |
Teilnehmer | Klaus Bochmann, Martin Haspelmath, Sebastian Lentz, Georges Lüdi, Hans Wiesmeth |
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Zum Akademie-Forum "Sprachenvielfalt und Globalisierung" lädt die Sprachwissenschaftliche Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (SAW) alle Interessierten ein. Beginn ist um 16 Uhr in der Karl-Tauchnitz-Str. 1. Eröffnet wird die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag des Sprachwissenschaftlers Georges Lüdi (Universität Basel). Im Anschluss diskutieren Experten aus Sprachwissenschaft, Geographie und Volkswirtschaft über das Thema.
Programm (als pdf zum Download)
Impulsvortrag
Georges Lüdi
Romanist, Sprachwissenschaftler, Universität Basel
Europas Sprachenvielfalt - Chance für die Entwicklung von Wissen und Wirtschaft
Die wachsende Mobilität von bedeutenden Teilen der Weltbevölkerung hat in den post-modernen Gesellschaften Europas zu einer massiven Erhöhung der schon existierenden sprachlichen Vielfalt geführt. Die Antwort auf diese Entwicklung sind sehr unterschiedliche Vorstellungen ("Ideologien") und Praxen der Kommunikation. Während die einen eisern an der Suche nach einsprachigen Lösungen für die Kommunikationsprobleme der Menschheit festhalten, und sei dies durch Aufgabe der Nationalsprachen in Wissenschaft und Wirtschaft zugunsten der lingua franca Englisch, setzen andere auf vielfältige Formen der Ausnutzung mehrsprachiger Ressourcen.
Die Überlegungen in diesem Vortrag gründen auf dem EU-Forschungsprojekt Language Dynamics and Management of Diversity (DYLAN). Hier wurde beobachtet, wie die Akteure ihre mehrsprachigen Repertoires in der Wissenskonstruktion und in der Wirtschaft optimal ausnutzen und was sie darüber denken. Es zeigte sich, dass Mehrsprachigkeit nicht nur die Reaktion auf ein "Problem" ist, sondern dass sie einen bedeutenden Mehrwert darstellt. Sprachliche Vielfalt kann der europäischen Wissensgesellschaft Konkurrenzvorteile bieten. Allerdings gilt dies nur dann, wenn Sprachenpolitik und Sprachenmanagement dazu günstige Voraussetzungen schaffen, beispielsweise durch Vermeidung einer rein englischsprachigen wissenschaftlichen Monokultur.
Podiumsdiskussion mit
Martin Haspelmath
Sprachwissenschaftler, Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
Georges Lüdi
Romanist, Universität Basel
Sebastian Lentz
Geograph, Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig
Hans Wiesmeth
Volkswirtschaftler, Technische Universität Dresden/Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
Moderation
Klaus Bochmann
Vorsitzender der sprachwissenschaftlichen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften