Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
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Arbeitsstelle Zwickau:
Robert-Schumann-Haus Zwickau
Hauptmarkt 5, 08056 Zwickau
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Robert und Clara Schumann, das große Musikerpaar der deutschen Romantik, hat die Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts nachhaltig geprägt. Die Kontakte zu fast allen bedeutenden Musikern der Zeit, aber auch zu Dichtern und Malern, zu Verlagen, zu Freunden und Familienangehörigen spiegeln sich in einer umfangreichen Korrespondenz, über die Robert Schumann akribisch Buch führte. Als historisch-kritische Edition erschließt die Schumann-Briefedition systematisch den Gesamtbestand dieser Korrespondenz: vom Liebesbrief zur Geschäftsnotiz, von Nachrichten aus dem europäischen Musikleben zu Berichten über den Entwicklungsweg der Kinder, von Zuschriften mit Artikeln für Robert Schumanns „Neue Zeitschrift für Musik“ bis zu Details von Vertragsverhandlungen mit einer kaum zu übersehenden Zahl von Verlagen in ganz Europa. Der „Künstlerbriefwechsel“ – neben der Familienpost und dem Verlegerbriefwechsel der dritte, umfangreichste Teil der Korrespondenz, der ca. 29 Bände einnehmen wird – umfasst alle Briefe, die Robert und Clara Schumann mit Eduard Bendemann, Johannes Brahms, Stephen Heller, Ferdinand Hiller, Julius Hübner, Joseph Joachim, Theodor Kirchner, Franz Liszt, Johann Peter Lyser, Felix Mendelssohn Bartholdy, Ignaz Moscheles, Julius Rietz, Richard Wagner und zahllosen weiteren Freunden, Bekannten und Schülern wechselten, ferner alle Schriftstücke in Zusammenhang mit Schumanns Redaktionstätigkeit für die „Neue Zeitschrift für Musik“, die mit ihren vielfältigen Eingriffen Schumanns in die ihm übersandten Texte neue Einblicke nicht nur in seine journalistische Arbeit, sondern auch in die Grundzüge seiner Ästhetik erlauben. Etwa 12.500 Briefe des Musikerpaares stehen zur historisch-kritischen Bearbeitung an.
Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Michael Heinemann, Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, und Dr. Thomas Synofzik, Direktor des Robert-Schumann-Hauses in Zwickau.
Seit dem 1. Januar 2010 gehört die Schumann-Briefedition mit ihrer Serie II, dem Briefwechsel mit Freunden und Künstlerkollegen („Künstlerbriefwechsel“), zum Forschungsprogramm der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Gefördert wird das Langzeitvorhaben in dem von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Akademienprogramm, das von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird. Die Serie I, der Familienbriefwechsel, und die Serie III, der Verlegerbriefwechsel, wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert.
Seit 2008 konnten von der Schumann-Briefedition bereits mehrere Bände vorgelegt werden. Dies wurde möglich durch die Zusammenarbeit mit der Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf, die die Neue Schumann-Gesamtausgabe herausgibt, mit dem Robert-Schumann-Haus Zwickau sowie mit zahlreichen Bibliotheken und Archiven aus aller Welt. Die Schumann-Briefedition erscheint im Verlag Christoph Dohr Köln, die Publikation wird von der Kunststiftung NRW finanziell unterstützt.
Die im Rahmen des SAW-Projekts publizierten Brieftexte der Serie II sind in einer reinen Textfassung (ohne Kommentare und kritischen Apparat) über die gemeinschaftlich von der Schumann-Briefedition und der Neuen Schumann-Geamtausgabe betreute Schumann-Briefdatenbank online zugänglich: hier
Inhaltsverzeichnisse der bisher erschienenen Bände mit Auflistung der enthaltenen Korrespondenten finden sich auf den Seiten der Deutschen Nationalbibliothek: hier
Brieftexte aus den Serien I und III sowie aus dem vor Beginn des SAW-Projekts erschienenen Bands II.1 sind einstweilen nicht über die Schumann-Briefdatenbank verfügbar.
Die Schumann-Brief-Datenbank ist ein Gemeinschaftsprojekt der Schumann-Briefedition und der Neuen Schumann-Gesamtausgabe. Sie entstand als Arbeitsmittel der beiden eng miteinander verbundenen Editionsvorhaben und soll sukzessive für die öffentliche Benutzung freigegeben werden. Bereits frei zu nutzen ist auch die Personendatenbank, die ständig aktualisiert wird.
Am 12.10.2011 verstarb unser Kollege Dr. Klaus Döge. Herr Dr. Döge war Arbeitsstellenleiter des Akademie-Vorhabens.
Projektgruppe
- Michael Heinemann, Prof. Dr. [Projektleiter]
- Thomas Synofzik, Dr. [Projektleiter]
- Annegret Rosenmüller, Dr. phil. [Arbeitsstellenleiterin]
- Klaus Martin Kopitz, Dr. phil. [Wissenschaftlicher Mitarbeiter]