Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Projekt DIKUSA
Karl-Tauchnitz-Str. 1
04107 Leipzig
KompetenzwerkD
PD Dr. phil. habil. Franziska Naether
Tel.: +49 341 697642-75
kompetenzwerkD@saw-leipzig.de
Im Forschungsalltag stellt die niedrigschwellige digitale Wissenserfassung und -integration die außeruniversitären geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Sachsens vor unterschiedlich große Herausforderungen. Ziel dieses Verbundvorhabens ist es, eine entsprechende technische Infrastruktur zu entwickeln und die Kompetenz der Häuser für die digitale Aufnahme von Archivmaterial und Objektdaten, deren Verlinkung, Visualisierungen sowie den Abgleich mit Normdatensätzen zu ermöglichen. Dafür wird zusammen mit dem KompetenzwerkD und der SLUB eine technische Basis bestehend aus mehreren Komponenten erstellt: eine zentrale Wissensbasis mit Referenzierungs- und Reconciliation-Diensten als Datenhub, eine „Toolbox“ mit nachnutzbaren Softwarekomponenten für die Datenarbeit und Dienste für die Visualisierung auf historischem Kartenmaterial. Dies ermöglicht zugleich eine attraktive Außendarstellung der Teilprojekte. Die technische Infrastruktur wird im Rahmen von sechs Teilprojekten aus dem Bereich der Geisteswissenschaften und der Digital Humanities entwickelt, die Kulturdaten über Orte, Personen und Artefakte in der zeitlichen Perspektive seit dem Mittelalter bis zur Gegenwart in spezifischen Fragestellungen in den Blick nehmen. Die geschieht auch durch weitere Kooperationen, u. a. erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL).
Projektdauer: 01.02.2022 bis 31.12.2025
Pressemitteilungen:
Pressemitteilung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig zur Projektbewilligung
Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus zum Projektstart
Pressemitteilung der beteiligten Einrichtungen zum Projektstart
TEILPROJEKTE
Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow e.V., Leipzig (DI)
Möglichkeiten und Grenzen jüdischer Teilhabe an sächsischen Hochschulen: Studierende aus Chemnitz, Dresden, Freiberg und Mittweida (1850–1950)
Im Zentrum des Teilprojekts am Dubnow-Institut steht die jüdische Geschichte der vier wichtigsten technischen Hochschulen in Sachsen. Das Projekt geht insbesondere den Fragen nach, ob und inwiefern die renommierten Hochschulen auch als Studienorte für Juden attraktiv waren, woher die Studierenden kamen, welche Fächer sie bevorzugt belegten und wohin sie ihr beruflicher Weg nach dem Studium führte. Dabei werden nicht nur die gesellschaftlichen Chancen in den Blick genommen, die sich durch den neuen Zugang zum höheren Bildungsweg für Juden boten, sondern auch die weiterhin bestehenden institutionellen Ausschlussmechanismen und informelle Teilhabehindernisse untersucht. Am Beispiel der Bildungsgeschichte kann die Ambivalenz der gesellschaftlichen Modernisierung in Sachsen und des wechselvollen jüdischen Emanzipationsprozesses erzählt werden. Zur Erfassung der Daten der Studierenden in den Universitätsarchiven soll ein Datenerfassungstool entwickelt werden. Anschließend werden die Daten auf einer Karte zusammen mit Originaldokumenten, Bildmaterial und Texten in einem Webportal visualisiert.
Mitarbeitende: Miriam Parchwitz, Lisa Pribik, WHK Judith Schein
Weitere Verantwortliche: PD Dr. Jan Gerber
Kooperationspartner: Hochschularchiv mit Kustodie der Hochschule Mittweida, Universitätsarchiv der TU Bergakademie Freiberg, Universitätsarchiv der TU Chemnitz, Universitätsarchiv der TU Dresden
Zum Projekt: https://www.dubnow.de/forschungsprojekt/pribik-moeglichkeiten-und-grenzen-juedischer-teilhabe-an-saechsischen-hochschulen
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa e.V., Leipzig (GWZO)
Migration und Mobilität von Künstlern nach, in und aus Sachsen im 17. Jahrhundert
Das Teilprojekt des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) untersucht und visualisiert die Mobilität und Migration von Künstlern und ihren Werken - nach, in und aus Sachsen im 17. Jahrhundert. Im Zentrum stehen die Wege und Mechanismen des kulturellen Austauschs Sachsens mit seinen Nachbarregionen, die Netzwerke der in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Polen und in den übrigen Gebieten des Heiligen Römischen Reiches tätigen Künstler und ihrer Auftraggeber. Ein Ziel ist dabei die Verlinkung der gewonnenen Daten mit den Portalen HOV und der „Sächsischen Biografie“ des ISGV.
Mitarbeitende: Diana Lucia Feitsch
Weitere Verantwortliche: Dr. Susanne Jaeger, Moritz Kurzweil
Kooperationspartner: Staatliche Kunstsammlungen Dresden (v. a. Grünes Gewölbe), Schlesisches Museum Görlitz, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Zum Projekt: https://www.leibniz-gwzo.de/de/presse
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden (HAIT)
Aus, nach und innerhalb von Deutschland migrierte Frauen – Aufbau einer erfahrungsgeschichtlichen Wissensbasis
Das 20. und beginnende 21. Jahrhundert weist zahlreiche Migrationsbewegungen auf – von Geflüchteten oder durch Arbeitsmigration. Am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) nimmt die Forschung verstärkt solche Mobilität von Frauen in den Blick. Ziel ist es auch, etwaige Muster bei Routen zu erkennen.
Mitarbeitende: Dr. Jochen Tiepmar + WHK
Weitere Verantwortliche/Beteiligte: Dr. Francesca Weil und eine Forscherinnengruppe zu Migrationsforschung
Zum Projekt: https://hait.tu-dresden.de/ext/institut/hait-neues-20159/
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Dresden (ISGV)
Ausbau des Historischen Ortsverzeichnisses zur zentralen Schnittstelle für normierte Ortsdaten in Sachsen
Das Historische Ortsverzeichnis von Sachsen (HOV) ist eine Sammlung von insgesamt etwa 6.000 historisch belegbaren Orten auf dem Gebiet des heutigen Freistaats. Darin aufgenommen sind sowohl heute noch bestehende als auch untergegangene Orte (sogenannte Wüstungen). Seit 2008 besitzt das Ortsverzeichnis einen interaktiven Onlineauftritt. Neben den bereits publizierten alphabetischen Ortslisten bietet die Onlinepräsentation eine Verknüpfung der einzelnen Orte durch das Aufzeigen von Eingemeindungen, Zusammenlegungen und Neubildungen. Darüber hinaus visualisiert die Kartensuche die Entwicklung der Siedlungstopografie in Sachsen. Mit dem Relaunch des HOV 2021/2022 konnte außerdem eine neue Benutzeroberfläche, eine erste kartografische Zeitsuche sowie neue Hilfeseiten implementiert werden.
Mitarbeitende: Sophie Döring; WHKs Lucas Böhme, Katrin Fritzsch, Matthias Guckenbiehl, Erik Iwanski, Jonas Klöber
Weitere Verantwortliche: Michael Schmidt, Prof. Joachim Schneider, Prof. Ira Spieker
Zum Projekt: https://www.isgv.de/projekte/gemeinsame-projekte/digitales-verbundprojekt
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (SAW)
Landschaft als KulturErbe. Transformation einer Bergbaulandschaft in Sachsen im 20. Jahrhundert
In diesem Projekt soll der Wandel einer Bergbaulandschaft in Sachsen anhand von Landschaftsinformationen, d. h. zeitweiligen Perspektiven aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, interaktiv dargestellt werden, um so ein besseres Verständnis für die Entwicklung des jeweiligen Landschaftsausschnitts, die damit verbunden Wirkprozesse, sowie die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu erzeugen. Konkret werden verschiedene Perspektiven auf eine ehemalige Bergbaulandschaft der SAG/SDAG Wismut in einer interaktiven Karte sichtbar gemacht. Die verschiedenen Perspektiven sollen dabei intermedial mithilfe von Dokumenten (bspw. Umweltberichten und Sanierungsunterlagen), audiovisuellen Quellen (bspw. historischen Aufnahmen), Fotografien (bspw. Luftbildaufnahmen), Bildern und Objekten (bspw. der Kunstsammlung) und Erinnerungen (bspw. in Tagebüchern und Zeitzeugen-Interviews) aufgearbeitet werden.
Mitarbeitende: Silvio Dittrich, Erik Körner , Stefanie Stolle
Weitere Verantwortliche: Uwe Kretschmer, KompetenzwerkD
Kooperationspartner: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig
Zum Projekt: www.saw-leipzig.de/projekte/landschaft-als-kulturerbe
Sorbisches Institut e.V. / Serbski institut z.t., Bautzen (SI)
Sorbische Kulturdenkmale in Sachsen. Entwicklung einer virtuellen Arbeitsumgebung für ihre digitale Erfassung und Präsentation
Das Sorbische Institut / Serbski Institut (SI) entwickelt eine Online-Plattform für die digitale Dokumentation und Präsentation sorbischer Kulturdenkmale in der Oberlausitz. Über 1.700 Objekte werden dabei berücksichtigt. Im Projekt werden die technischen Grundlagen für die strukturierte Erfassung und Verschlagwortung, die inhaltliche Darstellung sowie die kartografische Visualisierung sorbischer Kulturdenkmale geschaffen. Dadurch können materielle Zeugnisse der sorbischen Geschichte einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Mitarbeitende: Konstantin Freybe, Robert Lorenc, Alf-Christian Schering
Weitere Verantwortliche: Dr. Friedrich Pollack
Zum Projekt: https://www.serbski-institut.de/freistaat-sachsen-foerdert-verbundprojekt-zur-nachhaltigen-vernetzung-digitaler-kulturdaten/
DATENMANAGEMENTPLÄNE DES GESAMTPROJEKTS UND DER TEILPROJEKTE
Zu den Plänen (PDF-Dateien): https://www.saw-leipzig.de/de/projekte/dikusa/datenmanagementplaene-1
WEITERE LINKS
- DIKUSA-Website: https://dikusa.saw-leipzig.de/
- DIKUSA-Ontologie auf GitHub: https://github.com/KompetenzwerkD/dikusa-core-ontology
- Informationsportal des KompetenzwerkD: https://kompetenzwerkd.saw-leipzig.de
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Erweiterte Projektgruppe
- Dirk Goldhahn, Dr. rer. nat. [KompetenzwerkD]
- Uwe Kretschmer, Mag. art. [Referent für Digital Humanities]
- Peter Mühleder, Mag. phil. [KompetenzwerkD]
- Franziska Naether, PD Dr. phil. habil. [KompetenzwerkD]