Von der auf 25 Bände angelegten historisch-kritischen Ausgabe der Gottsched-Briefe ist nun bei De Gruyter Band 8 erschienen. Einige der hier abgedruckten Briefe von November 1741 bis Oktober 1742 sind einzigartig. Der Lebenslauf Gottscheds bietet laut Herausgebern "kaum etwas Berichtenswertes", doch im Sommer 1742 hielt sich Gottsched mehrere Wochen in Dresden auf. Die damit verbundene Korrespondenz mit Leipziger Bekannten und Freunden ist für die Historiker ein Glücksfall, denn hier sind Gedanken und Mitteilungen schriftlich festgehalten, die sonst nur mündlich ausgetauscht wurden.
Ein Schwerpunkt des allgemeinen Briefwechsels bildet das Theater. Gottscheds wichtigste Ansprechpartner sind dabei Schauspieler und Dramenautoren. Zunehmend bedeutender werden auch Gottscheds Auseinandersetzungen mit seinen Kritikern Bodmer und Breitinger in Zürich.
Erarbeitet werden die Bände an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig im Akademievorhaben Edition des Briefwechsels von Johann Christoph Gottsched. Das Projekt erfasst und veröffentlicht sämtliche überlieferten Briefe der Jahre 1722 bis 1766 von und an Gottsched (ca. 6 000 Schreiben, Volltextedition in chronologischer Folge). Berücksichtigung finden auch die Schreiben an und von Gottscheds Frau Luise Adelgunde Victorie.
Titelei des aktuellen Bandes: Johann Christoph Gottsched Briefwechsel. Unter Einschluß des Briefwechsels von Luise Adelgunde Victorie Gottsched. Band 8: November 1741 – Oktober 1742. Hrsg. u. bearb. v. Detlef Döring, Franziska Menzel, Rüdiger Otto u. Michael Schlott. Berlin/Boston: De Gruyter 2014. LVII + 588 Seiten. Festeinband. ISBN 978-3-11-034979-5