15 Frauen und Männer aus Sachsen wurden in diesem Jahr mir dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Einer von ihnen ist Professor Dr. Uwe-Frithjof Haustein, Ordentliches Mitglied sowie ehemaliger Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und seit 2005 Vorsitzender des Fördervereins der Akademie. Professor Haustein wurde am 4. Juli 2020 durch den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer der Bundesverdienstorden erster Klasse überreicht.
Prof. Dr. Haustein ist ein national und international angesehener Wissenschaftler und Forscher auf dem Gebiet der Dermatologie. Hautkrankheiten zu erforschen und zu heilen – das war jahrzehntelang sein Anliegen. Mit seiner klinischen und experimentellen Forschung im Bereich der Autoimmunkrankheiten wie progressive Sklerodermie, Lupus erythematodes und bullöses Pemphigoid profilierte er die Leipziger Universitätshautklinik zu einem weltweit anerkannten Zentrum der Immundermatologie. Über 15 Jahre leitete er das Langzeitvorhaben Humanökologisch-medizinische Forschung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Fragen der Quarzstaub-induzierten Sklerodermie, Wundheilung und Tumor-Matrix-Interaktion weit über die Zeit seiner Ruhestandsversetzung hinaus ehrenamtlich. Mit seiner Forschung im Bereich Autoimmunkrankheiten hat er sich weit über Deutschland hinaus einen exzellenten Ruf erarbeitet. Dies wird durch über 750 wissenschaftliche Publikationen, über 1000 wissenschaftliche Vorträge, über 60 Buchbeiträge sowie zahlreiche Bücher unterlegt. Darüber hinaus wurden unter seiner Leitung über 100 Promotionen und 18 Habilitationen erfolgreich abgeschlossen. Auch nach seiner Emeritierung stellte Prof. Dr. Haustein weiterhin wichtige Forschungsfragen im Bereich der Autoimmunkrankheiten und schwerer Arzneimittelreaktionen. Damit verkörpert er die für das universitäre Leben so notwendige Einheit von klinischer Arbeit, Forschung und studentischer Ausbildung.
Als Präsident der Akademie gelang es Prof. Dr. Haustein, die Stellung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in der Union der Akademien der Wissenschaften zu festigen. Diese gleichberechtigte Akzeptanz und Integration der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in die gesamtdeutsche Akademien-Landschaft stellt gewissermaßen das wichtigste Ergebnis seiner Amtszeit dar. Durch den Förderverein wurden Forschungsvorhaben der Akademie unterstützt und bisher 12 Nachwuchswissenschaftler mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Seine Expertise bringt er auch bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften im Themennetzwerk „Gesundheitstechnologie“ ein, zum Beispiel im Projekt „Maschinenlernen in der Medizintechnik“ mit seinen vielfältigen medizinischen, aber auch ethischen Fragen.
Insgesamt kann er als jahrelanger Brückenbildner zwischen Medizin der Universität und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gelten.
Der Bundesverdienstorden wird für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Stellvertretend für den Bundespräsidenten übernahm Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in diesem Jahr die Zeremonie in der Staatskanzlei Dresden. Wegen der Corona-Bestimmungen fand die Verleihung aufgeteilt auf drei Tage statt, vom 2. bis 4. Juli, mit je fünf Preisträgerinnen und Preisträgern.
Zur Mitteilung der Sächsischen Staatskanzlei