Der 8. Anna Krüger Preis für Wissenschaftssprache geht dieses Jahr an Prof. Dr. Martin Mulsow von der Universität Erfurt. Mit diesem auf 20.000 Euro dotierten Preis zeichnet die Anna Krüger Stiftung im Wissenschaftskolleg zu Berlin seine Monografie "Prekäres Wissen. Eine andere Ideengeschichte der Frühen Neuzeit" aus. Die Stiftung möchte mit dem Preis das Bewusstsein für die Präzision und Ausdruckskraft des Deutschen als Wissenschaftssprache fördern. Die Verleihung findet am 29. Oktober im Wissenschaftskolleg zu Berlin statt.
Mulsows Monografie lebt nicht wie viele historische Bücher von ihrem Stoff, sondern von ihrer Perspektive. Die Pointe besteht darin, gerade die Gefährdung des Wissens, der Überlieferung zum Ansatz für die Erzählung zu nehmen. Diese Geschichtsschreibung am Rande ihrer eigenen Möglichkeiten dennoch in lebendiger und dichter Sprache anschaulich zu machen, angefüllt mit Figuren und Geschichten, welche die These vom prekären Wissen verdeutlichen, ist das große Verdienst von Mulsows Studie.
Die Stifterin des Preises, Anna Krüger (1904-1991), war Professorin für Didaktik der Deutschen Literatur in Weilburg an der Lahn und in Gießen. Sie übertrug ihr Vermögen der Anna Krüger Stiftung im Wissenschaftskolleg, aus deren Einkünften alle zwei bis drei Jahre ein Wissenschaftler ausgezeichnet wird, dessen Wissenschaftsprosa auch dem interessierten Laien komplizierte Zusammenhänge in einer anspruchsvollen und zugleich verständlichen Form erschließt.
Weitere Informationen auf den Seiten des Wissenschaftskollegs zu Berlin und der Universität Erfurt.