Ene neue Ausstellung zeigt ab 12. Mai 2016 im Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena, wie die historische Sprachwissenschaft zu immer neuen Erkenntnissen gelangte und dabei auch die Entstehung und Entwicklung anderer Fächer inspirierte.
Die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel zeigt, dass sich die Menschen schon lange mit der Vielzahl der Sprachen beschäftigen. Sie haben dabei nicht nur Unterschiede festgestellt, sondern auch Gemeinsamkeiten; und die Menschen suchten und suchen bis heute nach Erklärungen für diese Vielfalt.
Mit genauer Methode erforscht hat dies als erster Franz Bopp in seinem Buch „Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache". Das Jahr der Veröffentlichung – 1816 – gilt deshalb auch als Geburtsjahr der Indogermanistik – der sprachwissenschaftlichen Disziplin, welche die als verwandt erkannten Sprachen vor allem in ihren ältesten Ausprägungen untersucht, und die auch in Jena gelehrt und erforscht wird.
Konzipiert und umgesetzt wurde die Schau daher auch am Lehrstuhl für Indogermanistik der Uni Jena von den Studenten Konstantin Stephan und Sebastian Dittrich sowie der Doktorandin Cassandra Freiberg unter Anleitung von Dr. Bettina Bock von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Die Ausstellung wird unterstützt vom Ernst-Haeckel-Haus, dem Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena, der Henry Sweet Society und dem Verein Sprachwissenschaft im Dialog e. V.
Die Ausstellung ist zu besichtigen zu den Öffnungszeiten des Museums im Ernst-Haeckel-Haus: Di-Fr, Einlass: 10.00; 11.30; 14.00; 15.30 Uhr.
Kontakt:
Dr. Bettina Bock (Lehrstuhl für Indogermanistik der Universität Jena/Außenstelle der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig)