Im Rahmen des Inschriften-Werks der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist im Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden in der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ der 85. Band erschienen. Der Band wird am 17. Januar 2013 um 18.00 Uhr im Kammermusiksaal des Händelhauses, Große Nikolaistraße 5, 06108 Halle (Saale) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Inschriften der Stadt Halle an der Saale (Die Deutschen Inschriften, Band 85, Leipziger Reihe 4. Band)
gesammelt und bearbeitet von Franz Jäger.
2012. 634 Seiten, 90 Tafeln mit 266 s/w- Abb., 2 Karten,
Leinen mit Schutzumschlag,
EUR 110,–
(978-3-89500-922-8)
Zur Bandpräsentation und zu einem anschließenden Empfang laden
ein:
Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer
Präsident der Sächsischen Akademie
der Wissenschaften zu Leipzig
PD Dr. Holger Zaunstöck
1. Vorsitzender des Vereins
für hallische Stadtgeschichte e. V.
Prof. Dr. Hans Ulrich Schmid
Vorsitzender der Inschriftenkommission
der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Ursula Reichert
Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden
Der Band präsentiert in 530 Katalogartikeln und einem Anhang
die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen, sowohl original
erhaltenen als auch abschriftlich überlieferten Inschriften aus
dem heutigen Stadtgebiet von Halle. Erfaßt sind alle Inschriften
vom hohen Mittelalter bis zum Jahr 1650. Zu den ältesten,
vor allem auf Glocken überlieferten treten seit dem späten 14.
Jh. Inschriften hinzu, die Bauarbeiten an den Stiften und Klöstern
sowie an städtischen Bauwerken, insbesondere an der
Stadtbefestigung dokumentieren. Die Stadtherrschaft der Erzbischöfe
von Magdeburg schlug sich kaum in der epigraphischen
Überlieferung nieder, bis sich im Jahr 1503 in der neuerbauten
Moritzburg eine ständige Hofhaltung etablierte. Inschriften aus
dem Umfeld des Erzbischofs von Magdeburg und Mainz, Kardinal
Albrecht von Brandenburg, der von 1514 bis 1541 in Halle
residierte, belegen für das Neue Stift, den heutigen Dom, und
die erzbischöfliche Burg Giebichenstein eine rege Bau- und Stiftungstätigkeit.
Seit der Mitte des 16. Jh. sind viele der Inschriften
durch Reformation und Konfessionalisierung geprägt und lassen
schwelende Religionskonflikte aufscheinen. Herausragende epigraphische
Denkmale der in Halle 1541 durchgeführten Reformation
sind die Inschriften an den von 1549 bis 1554 erbauten
Emporen der Marktkirche und an den 1557 begonnenen Arkaden
des Stadtgottesackers. Den Schwerpunkt des Inschriftenkatalogs
bildet der zum größten Teil kopial überlieferte Bestand
an frühneuzeitlichen Grabinschriften. Sie dienen dem Gedenken
der städtischen und höfischen Eliten und veranschaulichen
deren familiäre und ständische Einbindung. Die Grabmäler für
Hofbedienstete sind die wichtigsten Denkmale der Hofhaltung
der lutherischen Administratoren des Erzstifts Magdeburg aus
dem Hause Brandenburg, die bis 1625 in Halle residierten.
Der Band kann im Rahmen der Präsentation von den Mitgliedern
lokaler Geschichts- und Denkmalsvereine zum Sonderpreis von
EUR 88,– erworben werden.
Literaturhinweise:
Hans Fuhrmann,
„Eine düstere und blutige Geschichte. Zur ältesten nur abschriftlich überlieferten Inschrift des Halberstädter Doms”, in Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Heft 4 (2010),
www.denkstroeme.de/heft-4/s_133-142_fuhrmann
Hans Fuhrmann,
„Die Inschriften des Doms zu Halberstadt (Die Deutschen Inschriften, Band 75, Leipziger Reihe 3. Bd.)”, in Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Heft 3 (2009),
www.denkstroeme.de/heft-3/s_161-165_fuhrmann