Am Freitag, den 27. November 2015, hat das Editionsprojekt Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen zwischen 1513 und 1532 an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig erstmals seine Internetdatenbank der Öffentlichkeit vorgestellt. Abrufbar ist die Datenbank ab sofort unter www.friedrich-und-johann.de.
Friedrich der Weise (1463–1525) und Johann der Beständige (1468–1532) gelten als Schlüsselgestalten der frühen Reformationsgeschichte. Als Landesherren Martin Luthers schufen sie den politischen Rahmen für die Ausbreitung und Verfestigung der Wittenberger Reformation im wettinisch beherrschten mitteldeutschen Raum und darüber hinaus. Das Akademievorhaben macht die kirchenpolitischen Akten dieser beiden herausragenden Reformationsfürsten in einer gedruckten und einer elektronischen Fassung der Forschung und Öffentlichkeit zugänglich und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur reformationsgeschichtlichen Grundlagenforschung.
Erarbeitet wurde die jetzt freigeschaltete Datenbank in Zusammenarbeit mit dem Trierer Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften. Auf der Startseite gibt es neben der üblichen Suchfunktion drei Schlagwortwolken, in denen alle Absender, Empfänger und Orte der aufgenommenen Quellen auf einen Blick sichtbar sind. Ein Mausklick auf das gewünschte Schlagwort führt zur Dokumentenliste mit weiteren Filtermöglichkeiten. Zurzeit sind ca. 250 Datensätze abrufbar. Vorerst handelt es sich dabei zumeist um Metadaten (Absender, Empfänger, Orte, Datierung), die Zusammenfassungen (Regesten) und Volltexte werden nach und nach ergänzt.
Auf der Dokumentebene können Informationen zum Aufbewahrungsort, zur Entstehungsstufe, zu weiteren Überlieferungen sowie zu bereits vorhandenen Editionen aufgeblättert werden. Außerdem verlinken Pfeile auf vorausgehende und nachfolgende Schriftstücke. Neben Regest und Edition stehen Listen der erwähnten Orte und Personen. Durch Mausklick werden die entsprechenden Erwähnungen im Text hervorgehoben. Schließlich ist noch ein Apparat für textkritische und inhaltliche Anmerkungen vorgesehen. Informationen zum Projekt, seinen Editionsrichtlinien, den Wissenschaftlern und biografische Angaben zu den Reformationsfürsten ergänzen das Internetangebot.