Prof. Dr. Wolfgang Schenkel (Tübingen):
Die Farben aus der Sicht der Alten Ägypter
Im Rahmen des Internationalen Kolloquiums
Das „Altägyptische Wörterbuch“ und die Lexikographie der Ägyptisch-Koptischen Sprache
Abschlusskolloquium des Akademie-Vorhabens „Altägyptisches Wörterbuch“, Leipzig, 29. bis 30. November 2012
Farben spielen eine große Rolle in unserem Leben. Wir gebrauchen Farbtermini nicht nur zur Beschreibung visueller Eindrücke, sondern assoziieren auch Stimmungen, Bedeutungen und Werte damit, kleiden uns in gewissen Farben, fühlen uns in bestimmten Farbumgebungen wohl oder unwohl. Die vergleichende Sprachwissenschaft und die kognitive Anthropologie interessieren sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts für Farbbezeichnungen in den verschiedenen Sprachen und für die Frage der Universalität von Farbwahrnehmung in unterschiedlichen Kulturen. Die altägyptische Kultur als eine der langlebigsten außereuropäischen Kulturen und die ägyptische Sprache als die am längsten bezeugte Sprache der Welt sind in diesem Zusammenhang von hoher Relevanz. Der Ägyptologe und Sprachwissenschaftler Professor Wolfgang Schenkel aus Tübingen hat sich bereits in den sechziger Jahren und erneut 2007 mit der ägyptischen Farbterminologie und Farbwahrnehmung beschäftigt. Er ist die berufene Autorität, um zu erklären, wie eine Übersetzung von altägyptischen Farbbezeichnungen ins Deutsche dazu führt, dass man "mit grüner Tinte rot schreiben" kann.
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