Abendvortrag zu Luise Adelgunde Victorie Gottsched in der Universität Leipzig in Kooperation mit der Gottsched-Edition an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
Luise Adelgunde Victorie Gottsched pflegte intensive Freundschaften nicht nur, aber insbesondere mit Frauen. So lernte sie etwa 1752 Dorothea Henriette von Runckel kennen und es entspann sich ein reger Briefwechsel, in dessen Rahmen auch immer wieder das Verhältnis der beiden Freundinnen zueinander thematisiert wird. Ähnliches gilt für Gottscheds Beziehung zu Maria Regina Thomasius, obgleich sich hier nur wenige Briefe erhalten haben. Jedoch legen nicht nur die Briefe Zeugnis über die Freundschaft zwischen Gottsched und Runckel sowie Gottsched und Thomasius ab, sondern die Freundschaft selbst wird, ebenso wie die Freundin, auch zum Gegenstand literarischer Darstellung. Diese Texte sind bisher kaum genauer betrachtet worden und so will der Vortrag davon ausgehend nicht nur den konkreten Freundschaften von L.A.V. Gottsched nachgehen, sondern vor allem aufzeigen, wie (Frauen-)Freundschaft im 18. Jahrhundert gedacht und literarisch fruchtbar wurde. Dabei wird es ferner darum gehen, den Blick für das hier entworfene Konzept der Frauenfreundschaft zu schärfen, das an den männlich gedachten Freundschaftskult anknüpft, ohne aber darin aufzugehen.
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