Im dritten Quartal sind folgende Akademiebezogene Publikationen aus den Bereichen Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Geschichte / Kunstgeschichte erschienen.
Rechts- und Sozialwissenschaften
MONUMENTA GERMANIAE HISTORICA. FONTES IURIS GERMANICI ANTIQUI. NOVA SERIES
- XII. Glossen zum Sachsenspiegel-Lehnrecht. Die Wurmʼsche Glosse. Herausgegeben von Frank-Michael Kaufmann, unter Mitarbeit von Matthias Witzleb. 2 Teilbände, LXXIV, VIII + 752 Seiten sowie 16 S. farb. Abb. in 2 Teilen. 8°. 2024. Festeinband
ISBN 978-3-447-12240-5
Die Arbeitsstelle „Sachsenspiegel-Glossen“ der Monumenta Germaniae Historica bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig legt ihr nunmehr sechstes Arbeitsergebnis vor: Mit der Edition der Wurmʼschen Glosse zum Sachsenspiegel-Lehnrecht wird der wissenschaftlichen Welt erstmals eine modernen Ansprüchen genügende historisch-kritische Ausgabe dieses wichtigen juristischen Quellentextes zur Verfügung gestellt. Damit ist für die Glossen zum Sachsenspiegel-Lehnrecht ein weiterer erfolgreicher Schritt getan, um auf verlässlicher Textgrundlage die bedeutende spätmittelalterliche Quellengattung „Sachsenspiegel-Glossen“, d.h. die nach den Arbeitsmethoden der Bologneser Juristen seit dem 14. Jahrhundert vorgenommenen Auslegungen, Erläuterungen und Kommentierungen des Sachsenspiegels, für weiterführende Forschungen zu erschließen. Die vorliegende Edition bietet auf Grundlage der zwei noch erhaltenen handschriftlichen Textzeugen den Text des Sachsenspiegel-Lehnrechts mit der Glosse des Nikolaus Wurm (vor 1350 – nach 1401). Ein mehrteiliger Anhang sowie ein Namen- und ein Quellenregister beschließen die Ausgabe.
Geschichte / Kunstgeschichte
Bürger, Stefan; Sander, Johannes; Brehm Anne-Christine (unter Mitarbeit von Friedrich Becker, Elisabeth Berchtenbreiter, Miriam Egner, Christian Mai u. Barbara Schedl mit Beteiligung v. Sarah Eppler, Anna Ganzleben, Maite Hansper, Anna-Maria Harbke, Jost-Peter Liebig u. Sonja Schmitt): ›Bauhütten-Forschungen‹ – Der Simrock-Boisserée-Nachlass: Zur Geschichte der altdeutschen Steinmetzen und Bauleute. Quellen und Forschungen zu den Handwerksverbänden in Spätmittelalter und Früher Neuzeit
(= Abhandlung, Phil.-hist. Kl., Band 86). S. Hirzel, Stuttgart 2024. Teilband 1: Textteil, 660 Seiten; Teilband 2: Editionsteil I (GSA 88/245 – GSA 88/259), 649 Seiten; Teilband 3: Editionsteil II (GSA 88/260 – GSA 88/278), 777 Seiten. Insgesamt 282 Abbildungen, 459 Tabellen. Festeinband
978-3-7776-3547-7
Die Publikation bietet neue Einblicke in die Geschichte des Steinmetzhandwerks in Deutschland. Sie betrachtet wichtige „Bauhütten“ des Straßburger Hüttenbundes – das heißt die vernetzten Handwerksverbände vieler Städte, Höfe und Kirchenbaustellen, deren Organisationsformen vielfältiger waren als landläufig unter dem Begriff der „Bauhütte“ firmiert. Ein Schwerpunkt liegt auf den drei Haupthütten und Gerichtsorten in Straßburg, Köln und Wien, zudem auf Bern und Passau. Das Buch behandelt aber auch die Organisationsformen vieler erst um 1515 und 1563 eingerichteten Haupthüttenstandorte. Dazu gehörten das Magdeburger Landes- und Domhandwerk und das Frankfurter Stadtwerk, deren Steinmetz-Ordnungen im Original erhalten sind und zu den wertvollsten Objekten der Sammlung gehören, aber auch das Würzburger Landes- und Domhandwerk oder das Hofbauwesen der Plassenburg. Der historische Abriss reicht über das Mittelalter hinaus; er umfasst auch den Aufschwung und Niedergang des Hüttenbundes vom 16. bis ins 18. Jahrhundert.
Weitere Informationen: Beitrag über die Präsentation der Publikation in Weimar
Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched. Briefwechsel 1722–1766. Ein Korrespondenznetzwerk im Zeitalter der Aufklärung. Historisch-kritische Ausgabe. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hrsg. v. Detlef Döring † u. Manfred Rudersdorf
- Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched. Briefwechsel. Band 19: Mai 1752 − Oktober 1752.
Hrsg. u. bearb. v. Caroline Köhler , Franziska Menzel , Rüdiger Otto und Ute Tischer
Walter de Gruyter, Berlin / New York 2024. LXII + 636 Seiten. Festeinband
ISBN: 9783111352671
Themen des 19. Bandes der Korrespondenz ergeben sich aus Veröffentlichungen und Veranstaltungen Gottscheds. So wird seine Auseinandersetzung mit der religiösen Epik klopstockscher Prägung ebenso behandelt wie das Jugement der Berliner Akademie. Die Dichterkrönung Christoph Otto von Schönaichs und die öffentliche Redehandlung gegen die kulturkritischen Thesen Jean Jacques Rousseaus an der Leipziger Universität finden in den Briefen ihre Resonanz.
Weitere Publikation
Im Kontext des Akademienprojekts "Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung" verfasste Armin Kohnle, Projektleiter des Vorhabens:
Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen (1463–1525). Kohnle, Armin.
Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt, 2024, 1. Auflage. 392 Seiten mit ca. 20 Abb. Festeinband. ISBN 978-3-374-07642-0
Am 5. Mai 1525 jährt sich der Todestag Friedrichs des Weisen zum 500. Mal. Aus diesem Anlass soll das Leben dieses vor allem als Beschützer Martin Luthers bekannten sächsischen Kurfürsten für ein breiteres Publikum neu beleuchtet werden. Von der Luthersache waren nur die letzten Jahre der Regierung Friedrichs überschattet, der in Reich, Territorium und Kirche auch auf anderen Feldern tiefe Spuren hinterlassen hat: als Außenpolitiker, Universitätsgründer, Kunstmäzen und Reliquiensammler. Da seit der letzten großen Biographie rund vierzig Jahre vergangen sind, kann für die Darstellung auf eine reiche jüngere Forschung und zahlreiche seither neu erschlossene Quellen zurückgegriffen werden.