Unter Beteiligung der Arbeitsstelle Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende Gesellschaft ist die Ausstellung Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie konzipiert worden. Die Ausstellung kann noch bis zum 24. Februar 2013 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel besichtigt werden. Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erhältlich.
Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie
Barocke Kunstliteratur – Ausstellung über Joachim von Sandrart und die "Teutsche Academie"
Der Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts. Seine Teutsche Academie gehört zu den bedeutendsten Texten der barocken Kunstliteratur. Vielfältige Themen werden in den drei 1675 bis 1680 in Nürnberg erschienenen Bänden behandelt: Sie reichen von Abhandlungen zu den drei Kunstgattungen über Biographien antiker und moderner Künstler und Ausführungen zu Kunstsammlungen des 17. Jahrhunderts bis hin zu Passagen über antike Mythologie und Ikonographie.
Sandrarts ‚papierne Akademie' zeugt von einer großen Wertschätzung für die Kunst der Antike, die vornehmlich auf einem Romaufenthalt des Malers basiert. Sichtbar wird die Bedeutung, die der Autor dem antiken Erbe beimaß, in den Kupfertafeln mit den hervorragenden Beispielen antiker Architektur und Skulptur. Die Künstlerbiographien bilden das Herzstück der Prachtbände und sind bis heute eine der wichtigsten Quellen für das barocke Kunstschaffen in Deutschland. Die Ausstellung nimmt die vielfältigen Einflüsse und Vorläufer für Sandrarts Teutsche Academie in den Blick und zeichnet den facettenreichen Lebensweg ihres Autors nach.
Das Team der Kuratorinnen unter der Leitung von Anna Schreurs bilden vier ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterinnen des Projektes Sandrart.net, das von 2007 bis 2012 an der Goethe-Universität Frankfurt und am Kunsthistorischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut) angesiedelt war.
Portal Sandrart.net wechselt an die HAB
Anlässlich
der Eröffnung wechselte auch das Portal Sandrart.net an die Herzog
August Bibliothek. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
finanzierte Sandrart.net gehört zu den technisch fortgeschrittensten
digitalen Forschungsplattformen in Deutschland. Ziel des
Editionsprojekts war es, eine kommentierte Online-Edition von Joachim
von Sandrarts "Teutscher Academie der Edlen Bau-, Bild- und
Mahlerey-Künste" (1675-80), einem der wichtigsten Quellentexte der
Frühen Neuzeit, zu erstellen.
Sandrarts Lebenslauf, der ihn in zahlreiche Kunstmetropolen Europas führte, machen seine Texte mit Berichten aus erster Hand über Künstler, Kunstwerke und Sammlungen zu einem Werk von europäischer Dimension. Das Mitarbeiterteam unter den Herausgebern Thomas Kirchner, Alessandro Nova, Carsten Blüm, Anna Schreurs und Thorsten Wübbena haben dem Text Abbildungen der von Sandrart beschriebenen Kunstwerke beigefügt: Sowohl seine eigenen als auch diejenigen Werke bewunderter oder befreundeter Künstler stellte Sandrart als Vorbilder und als ›Schule‹ für das Kunstschaffen seiner Zeit heraus. Vielfältige Suchmöglichkeiten im Volltext, nach Personen, Orten, Kunstwerken oder in der umfangreichen Bibliographie machen die Internetedition zu einer einzigartigen Quelle für die Kunst- und Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts. Zudem wurden teilweise Übersetzungen ins Italienische und Französische in die Edition integriert. Die Edition ist seit Juli 2008 unter der Adresse http://ta.sandrart.net online zugänglich und wird künftig von der Herzog August Bibliothek dauerhaft im Rahmen ihrer Digitalen Bibliothek betreut.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erhältlich:
Unter Minervas Schutz. Bildung durch Kunst in Joachim von Sandrarts Teutscher Academie.
Herausgegeben von Anna Schreurs unter Mitwirkung von Julia Kleinbeck,
Carolin Ott, Christina Posselt und Saskia Schäfer-Arnold.
Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek Nr. 95. 2012. 264
Seiten mit 135 Abbildungen.
Broschierte Ausgabe (nur in der Ausstellung): Euro 25,-
Gebundene Ausgabe (über den Buchhandel): ISBN: 978-3-447-06777-5, Euro 49,80.
Die Ausstellung ist bis zum 24. Februar 2013 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer und dem Globensaal der Bibliotheca Augusta zu sehen.
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10-17 Uhr
Eintritt: 5,-/2,-/1,- Euro
Informationen unter 05331/808-214 oder www.hab.de