Am 21. Oktober 2024 haben wir im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit zu einer interaktiven Diskussion über die Grenzen der Kunstfreiheit in den Kupfersaal Leipzig eingeladen. Kooperationspartner war die Leipziger Lachmesse.
Katrin Köppert, Frank Zöllner (der krankheitsbedingt leider nur mit einem kurzen Videostatement vertreten sein konnte), Dirk Oschmann, Daniel Fulda und das Kabarett-Duo Weltkritik deluxe gaben jeweils die Impulse für Pro- und Kontra-Positionen, danach ging es sofort in eine sehr lebendige Debatte mit dem Publikum. Im Raum bewegt und umgesetzt wurde sich dabei zwar nicht ganz so viel wie eigentlich vorgesehen, der Debatte tat dies jedoch keinen Abbruch. Die ungefähr 80 Gäste im Saal diskutierten sehr angeregt, wo die Kunstfeiheit einerseits ihre Grenzen haben sollte und wo andererseits zu viel Einschränkung gefährlich werden könnte. Dass so eine Debatte von Angesicht zu Angesicht und nicht im virtuellen Raum geführt wird und dass Pro- und Kontrapositionen gegenseitig ausgehalten und ggf. auch nachverhandelt werden, haben viele Zuschauerinnen und Zuschauer als dringend notwendig beschrieben. Eloquent und zielsicher moderiert wurde die Veranstaltung von Stephanie Rohde (Deutschlandfunk u.a.). Einen kleinen Bilder- und Presserückblick finden Sie hier.
Eindrücke
Fotorückblick
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Presseberichte
Beitrag über die Veranstaltung im Sachsenfernsehen (Video, 5:23 min)
Veranstaltungsbesprechung in der Leipziger Volkszeitung (Bezahlschranke)
Veranstaltungsbesprechung in der Leipziger Zeitung
Ankündigungstext
Kunstfreiheit ist ein gesetzlich garantiertes Grundrecht. Und dies aus gutem Grund, garantiert sie doch die Freiheit künstlerischen Ausdrucks fernab von Ideologie und Zensur. Nicht selten lassen sich mit künstlerischen Mitteln Perspektiven öffnen, die einen neuen Blick auf vielleicht bereits festgefahrene Probleme des Alltags erlauben.
Nicht selten werden dabei Grenzen überschritten – manchmal als Provokation, manchmal bewusst, manchmal gedankenlos, manchmal mit Augenzwinkern, manchmal ohne.
Aber wo hört „der Spaß“ auf? Wie weit darf Satire gehen? Ist es noch durch die Kunstfreiheit gedeckt, wenn andere Personengruppen diffamiert, beleidigt oder stereotyp dargestellt werden? Wie gerechtfertigt ist Cancel Culture? Haben wir schon mehr Zensur als uns lieb ist? Und ist denn „die Kunst“ wirklich so frei oder hat sie nicht auch immer einen Auftrag?
Darf man das – wie würden Sie entscheiden? Das Publikum bezieht an diesem Abend im wahrsten Sinne des Wortes Stellung: Positionieren Sie sich zu einzelnen Fällen, in denen die Kunstfreiheit möglicherweise überschritten wird oder sich anderen Freiheiten beugen sollte, und diskutieren Sie mit uns! Zwei Expertinnen oder Experten legen in fünf Minuten ihren Standpunkt zu einem Beispielfall dar. Dann setzten sich die Teilnehmenden hinter die Person, deren Meinung sie vertreten und nehmen an der sich anschließenden Diskussion teil. Wer im Laufe der Gespräche seine Meinung ändert, setzt sich um.
Dabei geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, verschiedene Argumentationsstränge und deren Hintergründe kennenzulernen, zuzuhören, konstruktiv mitzustreiten und nach-, ggf. auch umzudenken. Wir freuen uns auf angeregte gemeinsame Diskussionen!
Programm
... darf man das? – Beispiel Kunst
mit Katrin Köppert und Frank Zöllner
... soll man das? – Beispiel Zuspitzung
mit Dirk Oschmann und Daniel Fulda
Pause
... muss man das? – Beispiel Satire
mit dem Kabarett-Duo Weltkritik deluxe
Moderation: Stephanie Rohde (Deutschlandfunk u.a.)
In Kooperation mit der Leipziger Lachmesse.
Eine Veranstaltung im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit
im Rahmen der Veranstaltungsreihe PERSPEKTIVE: FREIHEIT der Akademienunion.