Vom 11. bis 13. September 2019 findet die Tagung "Politik – Religion – Kommunikation. Die schmalkaldischen Bundestage als politische Gesprächsplattform" in Mainz statt. Sie wird gemeinsam ausgerichtet vom Projekt Briefe und Akten zur Kirchenpolitik Friedrichs des Weisen und Johanns des Beständigen 1513 bis 1532. Reformation im Kontext frühneuzeitlicher Staatswerdung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sowie dem Projekt Controversia et Confessio - Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung (1548-1580) der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.
Die Tagung wird die Bundestage des Schmalkaldischen Bundes als politische Gesprächsplattform in einer Zeit präsentieren, die durch notwendige Prozesse der Neuorientierung aufgrund der Reformation gekennzeichnet war. Dabei soll die Bedeutung der Bundestage in zweierlei Weise herausgearbeitet werden. Zum einen wird in einer Außenperspektive die Bedeutung der Bundestage als Möglichkeit zur Initiierung bzw. Durchführung von reichsweiten, teils gar europäischen Aushandlungsprozessen und strategischen Diskussionen untersucht. Zum anderen wird in zwei Schritten die Innenperspektive der Bundestagungen intensiver beleuchtet, indem die Zusammenkünfte der Verbündeten als Orte strategischer Diskussionen zur Verteidigung der Reformation (politisch, militärisch, juristisch) einerseits und des Konfliktaustrags zwischen den Bündnismitgliedern andererseits in den Blick genommen werden.
ANMELDUNG
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 30.8.2019 an: veranstaltungen@adwmainz.de
PROGRAMM
MITTWOCH, 11. SEPTEMBER 2019
13.45 Uhr
Begrüßung/Einleitung
SEKTION 1: VORÜBERLEGUNGEN
14.00–15.30 Uhr
Moderation: STEFAN MICHEL
BEATE KUSCHE (Leipzig)
Bund, Einung, Erbverbrüderung – Bündnisse im Heiligen Römischen Reich am Beginn der Frühen Neuzeit
ULRIKE LUDWIG (Leipzig)
Von Magdeburg nach Schmalkalden. Bündnisgespräche unter den Evangelischen Ende der 1520er Jahre
15.30–16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00–17.30 Uhr
Moderation: THOMAS WELLER
GEORG SCHMIDT (Jena)
Der Schmalkaldische Bund und das Heilige Römische Reich deutscher Nation
HORST CARL (Gießen)
Ein untaugliches Muster? Die Schwäbischen Bundestage im Vergleich
DONNERSTAG, 12. SEPTEMBER 2019
SEKTION 2: DIE BUNDESTAGE, DAS REICH UND EUROPA
9.00–10.30 Uhr
Moderation: HANS-OTTO SCHNEIDER
JAN MARTIN LIES (Mainz)
Die schmalkaldischen Bundestage als Orte kaiserlich-königlichen Handelns
CHRISTOPHER VOIGT-GOY (Mainz)
Der Bundestag und der Anstand von Frankfurt 1539
10.30–11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00–12.30 Uhr
Moderation: JAN MARTIN LIES
KLAUS UNTERBURGER (Regensburg)
Die Bedeutung der Bundestage für die altgläubigen Reichsstände
HARRIET RUDOLPH (Regensburg)
Akteure, Räume und Funktionslogiken der Diplomatie. Die schmalkaldischen Bundestage und die europäischen Mächte
12.30–13.30 Uhr
Mittagessen
13.30–15.00 Uhr
Moderation: MARION BECHTOLD-MAYER
ARMIN KOHNLE (Leipzig)
Die Bundestage und die Konzilsfrage
SEKTION 3: DIE BUNDESTAGE ALS AUSHANDLUNGSORT EINER "EVANGELISCHEN POLITIK"
CHRISTIAN WITT (Mainz)
Tradition, Identität, Selbstbezeichnung. Begriffsgeschichtliche und institutionentheoretische Überlegungen
15.00–15.30 Uhr
Kaffeepause
15.30–17.00 Uhr
Moderation: CORINNA EHLERS
LUISE SCHORN-SCHÜTTE (Frankfurt)
„Eine Politik aus der Bibel“. Legitimationsdebatten unter den protestierenden Ständen (1529-1546)
STEFAN MICHEL (Leipzig)
Die Einheit der Evangelischen im Reich: Die Kirchengüterfrage auf den undestagen
FREITAG, 13. SEPTEMBER 2019
SEKTION 4: DIE BUNDESTAGE ALS ORT DES KONFLIKTAUSTRAGS INNERHALB DES BUNDES
9.00–10.30 Uhr
Moderation: MARKUS MÜLLER
JENS KLINGNER (Leipzig)
Niemand kann zwei Herren dienen. Das Problem der geteilten Spitze des Bundes zwischen Kursachsen und Hessen
NATALIE KRENTZ (Erlangen)
Bundesvertrag und Bundesabschiede: Die materielle Überlieferung des Schmalkaldischen Bundes
10.30–11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00–12.30 Uhr
Moderation: BEATE KUSCHE
KONSTANTIN ENGE (Leipzig)
Zwischen Mitgliedschaft und eigener Interessenpolitik. Das problematische Verhältnis der albertinischen Herzöge zum Schmalkaldischen Bund
THOMAS LAU (Fribourg)
Wer zahlt bestimmt? Die Reichsstädte und die Territorialherren im Bund