Die Arbeitsstelle Sachsenspiegel-Glosse der Monumenta Germaniae Historica bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig legt jetzt ihr neuestes Arbeitsergebnis vor. Bereits 2002 erschien die Edition der Buch’schen Landrechtsglosse, um 1325 verfasst von und benannt nach dem märkischen Juristen Johann von Buch. Sie ist ein wichtiger Zeuge für die Vielfalt des spätmittelalterlichen Rechts und die Rezeption der Gelehrten Rechte – d.h. des Römischen und des Kirchenrechts – im deutschen Sprachraum.
Das nun dazu veröffentlichte Glossar gibt der wissenschaftlichen Welt erstmals ein Instrumentarium an die Hand, mit dem sich der faszinierende, aber auch komplizierte Quellentext umfassend erschließen lässt. Rund 8.500 Stichwörter erfassen den gesamten Wortbestand der Edition, die beigefügten neuhochdeutschen Übersetzungen erleichtern den Zugang zum mittelniederdeutschen Text. Den Anhang bilden ein Verzeichnis der Kontextstellen sowie ein Verzeichnis der Merksätze, Rechtsregeln, Definitionen und (Volks-)Etymologien.
Frank-Michael Kaufmann/Peter Neumeister (Hg.): Glossar zur Buch’schen Glosse (= MGH. Fontes iuris Germanici antiqui. Nova series, Bd. 10). Wiesbaden: Harrassowitz 2015, xxxiv, vi, vi + 1684 Seiten in 3 Teilbd. ISBN 978-3-447-10321-3, 220,– €