Einladung
Zeit für Neuprojekte und interdisziplinäres Weiterdenken:
Der Bund, die Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie die Wismut GmbH haben sich nach über 25 Jahren Sanierung, Um- und Rückbau darauf verständigt, das Erbe der Wismut wissenschaftlich angemessen aufzuarbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg förderten die Wismut-Unternehmen (SAG, SDAG) Uranerz in Sachsen und Thüringen und haben damit eine ganze Region geprägt. Die damaligen Arbeitswelten der Bergleute und aller anderer mit der Wismut verbundenen Personen sind heutigen Generationen kaum noch vorstellbar. Umso wichtiger ist es heute, dieses Erbe über verschiedenste Zugänge zu erschließen, neu zu befragen und die Ergebnisse für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen – sei es in Publikationen, in multimedialen Datenbanken, mithilfe von Zeitzeugeninterviews, in Filmen und vielen anderen Formaten.
Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hat mittlerweile in zwei Teilprojekten die Basis für neue, interdisziplinäre Wismut-Forschung hergestellt: In der Akademie-Arbeitsstelle am Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig wurde ein Prototyp einer virtuellen Forschungsumgebung vorbereitet. Verschiedenste Quellen – von Archivalien bis hin zu Zeitzeugen-Interviews – wurden erschlossen, erfasst, systematisiert und können nun für neue interdisziplinäre Projekte genutzt werden.
An der Humboldt Universität zu Berlin sucht ein Team nach der Lebenswirklichkeit der Menschen, die für die Wismut arbeite(te)n und in ihr leb(t)en. In einem dreistufigen Oral History-Verfahren wurden etwa 50 Zeitzeugen zu ihrer Biographie, zum Betrieb der Wismut und schließlich zu ihren Erfahrungen in der Umbruch- und Sanierungszeit befragt. Die gefilmten Interviews werden in der Mediathek des Digitalen Forschungsportals "Wismut-Erbe" zusammengeführt, archiviert und öffentlich zugänglich gemacht.
Nun sind kreative Forschungsansätze gefragt: Das eintägige Forum zur Zukunft des Wismut-Erbes bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Disziplinen einen Raum zur Vernetzung, Sondierung von Forschungsgegenständen sowie zur Erarbeitung und Diskussion von Forschungsansätzen zur Aufarbeitung des Wismut-Erbes. Idealerweise initiiert dieses Forum eine vernetzte, interdisziplinäre Wismut-Erbe-Forschung, aus der langfristig nachhaltige Projekte entstehen, die in einem institutionalisierten Rahmen bearbeitet und in die Lehre eingeführt werden können.
Einladung des Akademie-Präsidenten Hans Wiesmeth
Die Zukunft des Wismut-Erbes: Ein interdisziplinäres Forschungs-Forum der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
Forschung vernetzen – Projekte entwickeln – Wissen vermitteln
Projekt Wismut-Erbe-Forschung
PROGRAMM
Einführung/Grußworte
Vorstellung der Projektergebnisse „Wismut-Erbe-Forschung“
Neue und interdisziplinäre Perspektiven für die Wismut-Erbe-Forschung
Workshops „Perspektiven erarbeiten“
Workshops „Wissensvermittlung“
Abschluss & Ausblick „Zukunft der Wismut-Erbe-Forschung“
Abendveranstaltung: „Immer noch Geheimsache? Sprechen über die Wismut heute“
CALL FOR CONTRIBUTIONS
Finden Sie im geschützten Raum zu Projektpartnern und förderfähigen Neuprojekten! Autorinnen und Autoren sind eingeladen, aktuelle Beiträge einzureichen und so den wissenschaftlichen Austausch aktiv zu gestalten. Gesucht werden sowohl Workshop-Beiträge mit dem Ziel, gemeinsam neue Forschungs- und Vermittlungsprojekte zu generieren, als auch Poster zu aktuellen Forschungsprojekten, Institutionen und Wissensbeständen, die sich mit dem Wismut-Erbe auseinandersetzen.
Alle eingereichten Beiträge werden auf Ihre Neuheit, Qualität und thematische Relevanz hin vom Konferenzkomitee begutachtet.
Die Einreichung entsprechender Beiträge ist nachfolgend erläutert.
- Workshops zum Thema „Perspektiven erarbeiten“
Die parallel stattfindenden Workshops verfolgen das Ziel weiterführende Forschungsansätze zum Wismut-Erbe zu skizzieren.
Workshopleiter/innen erhalten in ihrer Sitzung die Gelegenheit konkret auf das Potential eines bestimmten Datenbestands einzugehen, Forschungsansätze und Projektideen zu diskutieren, interdisziplinäre Forschungsideen und -methoden herauszuarbeiten oder allgemein über geeignete Forschungsinfrastrukturen, die nachhaltig wissenschaftliche Forschung und Lehre am Gegenstand Wismut ermöglichen, zu sprechen. (In allen Formaten sollten neben der Entwicklung von Themen, Ansätzen und Ideen auch geeignete Fördermöglichkeiten debattiert werden).
- Workshops zum Thema „Wissensvermittlung“
Die parallel stattfindenden Workshops verfolgen das Ziel Vorschläge zu erarbeiten, wie interdisziplinäre Zugänge und Forschungsergebnisse zum Wismut-Erbe nachhaltig an die Öffentlichkeit vermittelt werden können.
In den Workshops können einerseits Vermittlungsformen und -formate wie z.B. Visualisierungs- oder Interaktionsmöglichkeiten entwickelt und diskutiert werden. Andererseits bieten sich diese Workshops ebenfalls an, falls Interessent/innen das Wismut-Erbe im Bildungsbereich aufgreifen möchten, z.B. in den Bereichen Medienpädagogik und partizipatives Lernen. Von besonderem Interesse sind auch Methoden aus den Bereichen Citizen Science oder Public History mit denen das Wismut-Erbe erschlossen und vermittelt werden kann.
Für einen Workshop sind 45 Minuten vorgesehen.
Bitte reichen Sie eine kurze Beschreibung des Themas für den geplanten Workshop ein.
Maximale Zeichenzahl für das Abstract: 3.000
Einreichungsfrist: 1. April 2021
Kontakt: ellmers@saw-leipzig.de
Alle Abstracts werden zur Begutachtung an das Konferenzkomitee weitergeleitet.
- Virtueller Posterspace zum Wismut-Erbe
Im virtuellen Posterspace erhalten aktuelle Forschungsprojekte, Bildungs- und Kunstprojekte, Institutionen, wie Archive, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Museen, die sich mit dem Wismut-Erbe beschäftigen die Möglichkeit ihre Arbeit zu präsentieren und so die Vielfalt der Wismut-Erbe-Forschung herauszustellen.
Bitte reichen Sie ein Abstract für das geplante Poster ein.
Maximale Zeichenzahl für das Abstract: 3.000
Einreichungsfrist: 1. April 2021
Kontakt: ellmers@saw-leipzig.de
Alle Abstracts werden zur Begutachtung an das Konferenzkomitee weitergeleitet.
Angenommene Beiträge werden während der gesamten Konferenz in einem eigenen virtuellen Posterspace zur Verfügung gestellt und können von allen Teilnehmer/innen angeschaut und kommentiert werden. Die jeweiligen Autor/innen werden dazu eingeladen ihre Poster im Rahmen einer Onlinepräsentation vorzustellen. Die finalen Poster müssen von den Autor/innen dazu bis zum 20. April 2021 in digitaler Form eingereicht werden. Mindestens eine Autorin bzw. ein Autor eines akzeptierten Beitrags sollte an der Konferenz teilnehmen, um die eigene Arbeit zu präsentieren. Es wird die Möglichkeit eines Testdurchlaufs zum Kennenlernen des Konferenztools angeboten. Die finalen Poster und Abstracts werden nach der Konferenz auf der Forschungsumgebung „Wismut-Erbe-Forschung“ als Open-Access-Publikation veröffentlicht.
KONFERENZKOMITEE
Das Komitee für die Überprüfung der eingereichten Beiträge setzt sich aus folgenden Personen zusammen:
Hans Wiesmeth, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Carsten Drebenstedt, Professor für Bergbau – Tagebau, TU Bergakademie Freiberg
Andreas Hochhaus, Direktor der Abteilung für Hämatologie und Int. Onkologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Wolfgang Huschner, Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Leipzig
Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde
Prof. Dr. Martin Sabrow, Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhlinhaber Neueste und Zeitgeschichte
KONTAKT, ANMELDUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Lisa Ellmers
Projekt Wismut-Erbe-Forschung
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Karl-Tauchnitz-Str. 1
04107 Leipzig
ellmers@saw-leipzig.de
Tel.: +49 341 600 55-109
Da die Teilnahmekontingente begrenzt sind, möchten wir Sie bitten, Ihre Teilnahme verbindlich anzumelden.
Dies ist möglich per Mail, schriftlich (an o.g. Adresse) oder direkt über das
Online-Anmeldeformular
TAGUNGSORT
Die Tagung wird hybrid stattfinden. Die Vorträge und die Abendveranstaltung werden aus der Hochschule Mittweida professionell gestreamt, über die Tagungssoftware kann aktiv an der Diskussion teilgenommen werden, die Abendveranstaltung bietet einen parallelen Livechat. Die Teilnahme wird ausschließlich virtuell angeboten. Informationen zu den Einwahldaten senden wir Ihnen vor der Konferenz zu.