Kamingespräch mit Dr. Katrin Leonhardt, Vorstandsvorsitzende der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB), Rafael Laguna de la Vera, Gründungsdirektor der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) und Prof. Dr. Martin Bertau, Akademie-Mitglied und Direktor des Instituts für Technische Chemie an der TU Bergakademie Freiberg; Moderation: Dr. Jan-Martin Wiarda, Journalist für Bildung und Wissenschaft
Livestream mit Livechat
Die Fragen aus dem Livechat wurden direkt an den Moderator im Saal weitergeleitet.
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Raus aus dem Labor – Wenn aus Forschung Firma wird
Auf der Wissenschaft ruhen große Erwartungen: Klimakrise, Diversitätskrise, Gesundheitskrise, Rohstoffkrise – die Wissenschaft soll's richten. Doch wie funktioniert das?
Rafael Laguna de la Vera, Gründungsdirektor der Bundesagentur für Sprunginnovationen, sucht – ausgestattet mit reichlich Geld der Bundesregierung, zugleich aber auch ausgebremst durch eine Vielzahl bürokratischer Hürden – nach den sprichwörtlichen Nadeln im Heuhafen. Welche Forschung in Deutschland hat das Potential große Sprunginnovationen herbeizuführen? Wie überführt man diese Forschung in Firmen, die nicht nur kurz-, sondern auch langfristig in Deutschland bleiben? Salopp gefragt – wie wird aus Wissenschaft Wirtschaftswunder? Vor allem aber: Wie kommen Innovationen aus der Wissenschaft so in der Gesellschaft an, dass sie zu nachhaltigem Handeln führen?
Für Dr. Katrin Leonhardt, Vorstandsvorsitzende der Sächsischen Aufbaubank, gehört das Austarieren politischer und finanzieller Rahmenbedingungen zum Tagesgeschäft. Mit den langfristigen Zielen, Resilienz und Nachhaltigkeit zu befördern, begleitet ihre Bank u.a. auch zahlreiche Startups mit innovativem Potential, die ihren Ursprung in Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung haben.
Der Freistaat Sachsen verkündete unter dem Kampagnentitel "SPIN2030" erst kürzlich Investitionen in Höhe von 17 Milliarden Euro in die Wissenschaft, um Sachsen auch zukünftig zum Impulsgeber für wissenschaftliche Innovationen zu machen. Wie funktioniert diese Art der Steuerung aus Sicht einer Förderbank-Chefin?
Akademiemitglied Prof. Martin Bertau ist einer jener Wissenschaftler, die im Rahmen der universitären Forschung an Themen arbeiten, die Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen nehmen. Aber nicht immer haben z. B. die im Labor entwickelten „grünen Kraftstoffe“ einen leichten Weg an die Zapfsäulen der Republik. Wie gelingt der Transfer wissenschaftlicher Forschung in Politik und Gesellschaft aus Sicht eines Wissenschaftlers? Welche Hürden können gemeinsam überwunden werden, um Forschung sicht- und nutzbar zu machen?
„Raus aus dem Labor“ bedeutet vieles: Wer schätzt die Folgen innovativer Technologien ab? Welchen Einfluss nehmen Politiker, Lobbyisten, Medien, Öffentlichkeit auf die Nutzung wissenschaftlicher Innovationen? Wo sollten die Grenzen zwischen Auftragsforschung und freier Wissenschaft liegen? Wie viel Kommerz verträgt Forschung? Wie lang darf Forschung frei sein und wann muss sie sich gesellschaftlichen Interessen beugen? Wo bleiben bei all der Anwendungsorientierung die Geisteswissenschaften?
Im Kamingespräch ging es um diese und um weitere Fragen. Im Saal und im Livestream konnte mitdiskutiert werden. Fragen aus dem Livechat wurden an den Moderator Dr. Jan-Martin Wiarda weitergegeben.
Das Streaming der Veranstaltung übernahm im Rahmen einer Kooperation die Hochschule Mittweida.
Gesponsert von der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB)