Regula Forster ist Professorin für Islamische Geschichte und Kultur an der Universität Tübingen. Ihre Schwerpunkte sind mittelalterliche Arabische Literatur, Koranexegese und die Geschichte der Wissenschaft (insbesondere der Alchemie). Zu ihren Werken gehören Das Geheimnis der Geheimnisse. Die arabischen und deutschen Fassungen des pseudo-aristotelischen Sirr al-asrār/Secretum secretorum (2006) und Wissensvermittlung im Gespräch. Eine Studie zu klassisch-arabischen Dialogen (2017).
Von Tieren, Steinen und Alphabeten. Die Naturenzyklopädie des ägyptischen Alchemisten Aydamir al-Ǧildakī (14. Jh.)
Trotz seines umfangreichen und einflussreichen Œuvres ist der ägyptische Gelehrte Aydamir al-Ǧildakī (fl. Mitte 14. Jh.) bisher praktisch nur Spezialist:innen für arabische Alchemie bekannt. Dabei wurde er als einer "der größten Gelehrten des islamischen Kulturkreises" gewürdigt (Manfred Ullmann, Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam, Leiden 1972, 237). In seiner Naturenzyklopädie mit dem Titel Durrat al-ġawwāṣ („Die Perle des Tauchers“) bietet al-Ǧildakī eine vollständige Lehre von der Natur, wobei – vielleicht in Anlehnung an koranische Konzepte von Zeichen (āya) – auch die Sprache und Schrift als Teil der Naturordnung verstanden werden. Der Vortrag stellt al-Ǧildakī und seine Konzepte von Natur und Kultur vor und fragt nach deren Bedeutung im Konzept „post-klassischer“ arabischer Wissenschaft und Literatur
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A depiction of the mirror of wonders (mirʾāt al-ajāʾib), a mysterious mirror that displays
different symbols of alchemy, as contained in al-Jildakī’s The Shining of Thoughts
(Lawāmiʿ al-afkār); MS Oxford, Bodleian Library, Greaves 14, fol. 3b.
Source: © Bodleian Library, University of Oxford, Oxford