Forschungsportal BACH
Innovative Dokumentation der Lebens- und Wirkungsgeschichte der Musikerfamilie Bach von den Anfängen bis 1810. Feldforschung – Online-Edition – Digitales Archiv
Das 2023 gestartete "Forschungsportal BACH" erschließt in einem Zeitraum von 25 Jahren erstmals digital sämtliche verfügbare archivalische Quellen zur gesamten Musikerfamilie Bach und macht sie öffentlich zugänglich. Dabei kommen neueste Methoden der Digital Humanities zum Einsatz. Seinen Sitz hat das Vorhaben der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am Bach-Archiv Leipzig.
Von Stammvater Veit Bach bis hin zum letzten komponierenden Enkel Johann Sebastian Bachs; vom 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert: In einem innovativen digitalen Portal werden sukzessive sämtliche erhaltene Dokumente der einflussreichsten Musikerdynastie der Musikgeschichte verfügbar gemacht. Seien es Briefe, Anstellungsurkunden, Besoldungsvermerke, Diskussionen mit Zeitgenossen: Erstmals in der Geschichte der Bach-Forschung werden die in Bibliotheken, Archiven und Privatbesitz verstreut überlieferten Materialien in ihrer Gesamtheit zusammengetragen, digital erfasst, nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten erschlossen, kommentiert und gebündelt in einem Online-Portal bereitgestellt. Dabei kommen neueste Methoden der digitalen Geisteswissenschaften zum Einsatz, vor allem die automatische Texterkennung für alte Handschriften wird im Projekt genutzt und permanent weiterentwickelt. Neue Erkenntnisse zu Wasserzeichen, Papiersorten und auch zur Schreiberhanderkennung können dazu beitragen, dass überlieferte Bach-Werke eindeutig zugeordnet werden können. Die Korrespondenzen, die im Projekt erschlossen werden, reichen dabei durch ganz Europa. Neben Faksimiles der Originalquellen, Kommentierungen und Zusammenfassungen werden auch Kontextdokumente digital erschlossen. Damit bietet das "Forschungsportal BACH" für Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit eine einzigartige Quellensammlung zur Kultur- und Sozialgeschichte der verschiedenen Jahrhunderte, beispielsweise zu den Lebensverhältnissen von Stadtpfeifern im 17. und 18. Jahrhundert bis hin zu ästhetischen Diskursen aus der Zeit der Aufklärung.
English
Over a period of 25 years, the „BACH Research Portal“ will for the first time index all the available archive sources on the entire Bach family of musicians in digital form and make them publicly accessible. This will be done using the latest digital humanities methods. This project of the Saxon Academy of Sciences and Humanities in Leipzig is based at the Leipzig Bach Archive.
From the family’s progenitor, Veit Bach, to the last composing grandson of Johann Sebastian Bach, and from the 16th to the early 19th century – starting in January 2023, all the surviving documents about the most influential musical dynasty in the history of music will be made available in an innovative digital portal. Be it letters, employment certificates, wage receipts or discussions with contemporaries, for the first time in the history of Bach research the entire body of material that has been handed down and is scattered across libraries, archives and private collections will be compiled, digitally recorded, indexed according to scholarly criteria, annotated, and bundled together for access in an online portal.
The work will make use of the latest digital humanities methods; in particular, automatic text recognition for old manuscripts will be used and continuously developed during the project, while new findings about watermarks and types of paper, as well as writer recognition, may help clearly assign surviving Bach works. The correspondence to be indexed under the project spans all Europe. Besides facsimiles of the original sources, comments and summaries, contextual documents will also be digitally indexed. The „BACH Research Portal“ thus offers academics and an interested public a unique collection of sources about the cultural and social history of the different centuries, ranging, for example, from the living conditions of the town musicians in the 17th and 18th centuries through to the aesthetic discourse of the period of the Enlightenment.
Dieses Forschungsvorhaben ist Teil im Akademienprogramm, das als derzeit größtes geistes- und kulturwissenschaftliches Langfrist-Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland von Bund und Ländern getragen wird. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Projektgruppe
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Peter Wollny, Prof. Dr. phil. habil. Dr. h.c.
[Projektleiter]
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Wolfram Enßlin, Dr. phil.
[Arbeitsstellenleiter]
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Nikolas Georgiades, M.A.
[Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Promovend]
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Nathanael Philipp, M.Sc.
[Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Informatik]
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Nadine Quenouille, Dr. phil.
[Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Digital Humanities]
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Till Reininghaus, Dr. phil.
[Wissenschaftlicher Mitarbeiter]
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Gregor Richter, Dr. phil.
[Wissenschaftlicher Mitarbeiter]