Das Vorhaben endete am 31.12.2005.
Neurohormone gehören zu den wesentlichsten Signalstoffen in tierischen Organismen. Ausgehend von den Pionierarbeiten Manfred Gerschs auf dem Gebiet der Neurosekretionsforschung hat die Forschungsgruppe eine Anzahl grundsätzlicher Beiträge zur Kenntnis über Neurohormone bei wirbellosen Tieren geliefert. Ziel der Jenaer Gruppe war es, Struktur und Wirkungsmechanismen ausgewählter Neurohormone bei Insekten mit zwei Schwerpunkten zu erforschen. Das in Jena entdeckte und in der Gruppe in seiner chemischen Struktur aufgeklärte Neurohormon D ist ein Neuropeptid, das die Tätigkeit des Insektenherzens steuert und modulierend an Nervenzellen wirkt. Mit elektrophysiologisch-pharmakologischen Methoden wurden die Wirkungsmechanismen dieses und anderer Neurohormone an den Ionenkanälen von Nervenzellmembranen erforscht. Die Insektenhäutung wird durch Zusammenwirken von Nervensystem und Neurohormonen mit Drüsenhormonen gesteuert. Bei Schaben konnte das Vorkommen eines Neuropeptids (prothorakotropes Hormon), das im Gehirn gebildet wird und die Häutungsdrüse zur Abgabe des Häutungshormons stimuliert, sowie die Beteiligung des Nervensystems an der Steuerung der Häutungsdrüse nachgewiesen werden. Die funktionellen Zusammenhänge zwischen Nervensystem und dem neuroendokrinen System bei der Steuerung der Häutung wurden unter Einbeziehung physiologischer und biochemischer Methoden erforscht.
Projektgruppe
- Heinz Penzlin, Prof. Dr. rer. nat. habil. [Projektleiter, OM, Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse]