Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Karl-Tauchnitz-Str. 1
04107 Leipzig
ellmers@saw-leipzig.de (Teilprojekt A)
kirchhof@saw-leipzig.de (Teilprojekt B)
Das Vorhaben endete am 31.10.2021.
Die Wismut-Unternehmen (SAG, SDAG) förderten nach dem Zweiten Weltkrieg Uranerz in Sachsen und Thüringen und haben damit eine ganze Region stark geprägt. Nach über 25 Jahren Sanierung, Um- und Rückbau haben sich im September 2017 der Bund, die Länder Thüringen und Sachsen und die Wismut GmbH in einer "Absichtserklärung zum Umgang mit dem Erbe der Wismut" darauf verständigt, "ein der Geschichte und Bedeutung des Unternehmens Wismut angemessenes Erbe-Konzept zu entwickeln und umzusetzen."
Die Länder Sachsen und Thüringen haben gemeinsam der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig die Aufgabe übertragen, multidisziplinäre Forschungen für das Wismut-Erbe zu sondieren und zu konzipieren sowie Zeitzeugenschaften zu dokumentieren. Das Vorhaben startete zum 1. November 2019 in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig und der Humboldt-Universität zu Berlin. Die beiden Bundesländer finanzieren die Projekte bis 2021 mit je 200.000 Euro. Basis des gemeinsamen Vorgehens ist die „Absichtserklärung zum Umgang mit dem Erbe der Wismut“, auf die sich im September 2017 Sachsen, Thüringen, der Bund und die Wismut GmbH verständigt haben, um „ein der Geschichte und Bedeutung des Unternehmens Wismut angemessenes Erbe-Konzept zu entwickeln und umzusetzen.“
Dies geschieht in zwei Teilprojekten:
A. "Wismut-Erbe-Vorprojekt"
Vorprojekt zur inhaltlichen und methodischen Konzeptionierung sowie zum Aufbau eines Digitalen Forschungsportals "Wismut-Erbe"
Um eine verlässliche Wissensbasis über forschungsrelevante Themen, über Art und Umfang und Zugänglichkeit von Materialien und über den bisherigen Forschungsstand zum Wismut-Erbe zu gewinnen, wird im Rahmen eines Vorprojekts u.a. mit dem sukzessiven Aufbau einer virtuellen Forschungsumgebung "Wismut-Erbe" begonnen. Münden wird das Vorprojekt im Sommer 2021 in einer interdisziplinär besetzten Konferenz zur Themenfindung für die weitere Wismut-Erbe-Forschung. Das "Vorprojekt" wird in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig durchgeführt.
B. "Wismut-Erbe-Zeitzeugenprojekt"
Visualisierte Zeitzeugenschaft und multimediales Gedächtnis der Wismut – 30 Jahre danach
Um die Lebenswirklichkeit der Menschen, die für die Wismut arbeiteten und in ihr lebten, adäquat zu erfassen, sollen in einem dreistufigen Oral History-Verfahren etwa 50 Zeitzeugen zu ihrer Biographie, zum Betrieb der Wismut und schließlich zu ihren Erfahrungen in der Umbruch- und Sanierungszeit befragt werden. Die gefilmten Interviews werden in der Mediathek des Digitalen Forschungsportals "Wismut-Erbe" zusammengeführt, archiviert und öffentlich zugänglich gemacht. Das "Zeitzeugenprojekt" wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt Universität zu Berlin durchgeführt.
Pressemitteilung zum Projektstart
Blog:
Urangeschichten der Wismut S(D)AG – Erinnerungen an den größten Bergbaubetrieb der DDR
https://wismut.hypotheses.org/
Themenabend
Immer noch Geheimsache? Sprechen über die Wismut heute
Livestream vom 29.4.2021 aus dem Fernsehstudio der Hochschule Mittweida
https://youtu.be/5hern1B-uPs
www.saw-leipzig.de/wismut_livestream
Prototyp der virtuellen Forschungsumgebung:
https://wismut.saw-leipzig.de/home
An der zugrunde liegenden Datenbank wird aktuell noch entwickelt. Deshalb sind noch nicht alle Features implementiert und nicht der gesamte Datenbestand frei zugänglich.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag und des vom Thüringischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Das Projekt wird zusätzlich gefördert durch die Wismut GmbH.
Projektgruppe
- Silvio Dittrich, M.A. [Wissenschaftlicher Mitarbeiter Teilprojekt A]
Vorhabenbezogene Kommission
- Hans Wiesmeth, Prof. Dr. rer. pol. habil. [Vorsitzender]
- Martin Sabrow, Prof. Dr. [Projektleiter Teilprojekt B]
- Carsten Drebenstedt, Prof. Dr.-Ing.
- Norbert Frei, Prof. Dr. phil. habil.
- Andreas Hochhaus, Prof. Dr. med. habil.
- Sebastian Lentz, Prof. Dr. phil. habil. [Teilprojekt A]